Familienunternehmen
Tradition und Innovation: Familie Klauss vgl. Lanzer steht seit 135 Jahren im Dienste der Naturstromproduktion. Gestärkt durch ihre Wurzeln gehören sie in der Ökostromerzeugung und dem damit verbundenen Naturschutz immer zu den Ersten.
Erste Generation
Pioniergeist liegt der Familie Klauss seit jeher im Blut. Während sich andere noch vor der Elektrifizierung fürchteten, stattete Anton Klauss 1886 sein Bergdorf mit elektrischem Licht aus. Warum sich vier Generationen später seine Nachkommen noch immer leidenschaftlich für den Ökostrom engagieren erfahren Sie im Interview.
Der damalige Gast- und Landwirt Anton Klauss las 1885 in der Wiener Zeitung von der Inbetriebnahme des allerersten Kraftwerks in der Österreichisch-Ungarischen Monarchie. Angetan von der neuen Errungenschaft namens Elektrizität, machte er sich gleich auf dieses zu besichtigen. Da es verständlicherweise noch keine Ausbildung zum Kraftwerkstechniker oder Ingenieur gab, versuchte er sich selbst das Wissen anzueignen. Noch im gleichen Jahr begann er mit der Planung und bereits im drauffolgenden Jahr entstand durch reine Handarbeit, selbst jede Leitung wurde mit der Hand verlegt, das erste Kleinwasserkraftwerk.
Anton Klauss (1843-1923), der Begründer der Stromdynastie, baute ein eigenes Kraftwerk und versorgte seine Gemeinde mitten in den Kärntner Bergen mit Strom – zwölf Jahre, bevor in der Landeshauptstadt Klagenfurt das erste elektrische Licht anging.
Zweite Generation
Wer denkt, dass sich alle über die neue Errungenschaft freuten, irrt sich! Es musste erst einiges an Überzeugungs- und Informationsarbeit geleistet werden, denn die Angst vor der unbekannten Technologie und dessen Anwendungsgefahr war groß. So kam es, dass die Bürgerinnen und Bürger anfangs kostenlos versorgt wurden.
In den nächsten Jahren konnte Vinzenz Klauss sen. wertvolle Erfahrungen in der Stromproduktion und im Kraftwerksbetrieb sammeln. Durch diese war es möglich die die Wasserkrafttechnik zu verbessern. Von diesen Erfahrungen profitierten auch seine Söhne, die später sowohl die Naturstromproduktion, als auch das Stromnetzt erweiterten und ausbauten.
Vinzenz Klauss sen. (1881-1958) – Er verbreitete das Wissen über die neue Technologie „Elektrizität“ und verbesserte die Stromerzeugung
Dritte Generation
Vinzenz Klauss jun. war ein begnadeter Techniker. Er vergrößerte nicht nur das Energienetzwerk, sondern plante und baute auch weitere Öko-Kraftwerke. Seine Brüder Wilhelm Klauss, der eigentlich Zahnarzt war, und Siegfried Klauss, der mit seiner Frau die Gast- und Landwirtschaft übernommen hatte, waren ebenfalls von Anfang an im familiären Kraftwerksbetrieb tätig. Die gesamte Finanzierung für die Projekte kam, wie auch beim ersten Kraftwerk, aus dem gast- und landwirtschaftlichen Betrieb.
Leider starb nicht nur Vinzenz Klauss jun. zu früh, sondern auch Siegfried Klauss. Durch den frühen Tod ihres Mannes Siegfried übernahm Paula Klauss die Weiterführung des Stromnetzbetriebes und den Bau des neuen Kraftwerkes. Zu diesem Zeitpunkt war es der wichtigste, aber auch schwierigste Ausbauschritt in der Familiengeschichte. Mit diesem Schritt wurde der Grundstein für die Versorgungssicherheit über Jahrzehnte gelegt. Nur durch Ihre unglaubliche Energie und Schaffenskraft und der tatkräftigen Unterstützung von Wilhelm Klauss, konnte sie als Mutter von drei Kindern, neben dem Führen des hotel- und landwirtschaftlichen Betriebes (in dem sie selbst jeden Tag die Gäste bekochte und bewirtete), das Nölbling-Kraftwerk erfolgreich bauen. Man muss sich vorstellen, wie diese eher klein gewachsenen Frau sich zur damaligen Zeit behauptete und auf der Baustelle das Kommando gab.
Paula Klauss (1912-1986)
Siegfried Klauss (1912-1968, rechts) mit Wilfried sen.
DI Vinzenz Klauss (1911-1957)
Dr. Wilhelm Klauss (1916-1975)
Vierte Generation
1978 übergab Paula Klauss ihrem Sohn Wilfried Klauss die Leitung des Gesamtunternehmen, welches damals aus dem Hotelbetrieb, der Landwirtschaft, dem Stromversorgungsnetz und den Wasserkraftwerken bestand. Um dieses facettenreiche Unternehmen führen zu können war eine umfassende Ausbildung notwendig. So kam es, dass er nicht nur die Höher technische Lehranstalt (HTL) absolvierte, sondern auch die Handelsakademie für wirtschaftliche Berufe (HAK) und die Hotelfachschule. Bereits während seiner Schulzeit begann er, im laufenden Betrieb mitzuarbeiten.
Wilfried senior erkannte früh, dass die Stromproduktion aus der Natur ein wertvolles Fachhandwerk ist. Die Energieerzeugung wurde, gemeinsam mit seiner Liebe zur Natur, zu seiner großen Leidenschaft.
„Naturstrom zu erzeugen bedeutet, der Natur Respekt zu zollen.“
Ein Leben voller Tatendrang. Gemeinsam mit seiner Frau Margarete Klauss baute er die AAE zu einem namhaften Unternehmen auf, das für seine Pionierleistungen im Energiesektor bekannt wurde. Das Sprichwort „Hinter jedem Mann steht eine starke Frau“ trifft hier vollends zu. Neben ihrer Tätigkeit im Gesamtunternehmen schuf sie auch mit viel Sinn für das Schöne wunderbare Kunst- und Naturschauplätze rund um das Thema Energie.
Gemeinsam setzten sie viele innovative Projekte um:
- Erste Hochgebirgswindturbine Europas
- Entwicklung des Hydro-Solar Energiesystems
- Entwicklung Ökostromleitwarte
- Erste Windkraftanlage Sloweniens
- Bau und Betrieb des einzigen privaten Speicherkraftwerks
- Speicherseen die gleichzeitig einen Naherholungsraum bieten
- Technisches Konzept zur Revitalisierung von Kraftwerksjuwelen
- Stollenkraftwerk: Nutzung von stillgelegten Stollen als Wasserkraftwerk
- Ausbau der Ökostromproduktion in Österreich
- Engagierter Unterstützer der Energiewende
Fünfte Generation
AAE gehört mittlerweile zu den innovativsten österreichischen Unternehmen im Energiesektor und wurde dafür bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.
Wilfried Johann Klauss (1978) gründete den Naturstromvertrieb und beliefert, seid der Strommarktliberalisierung, Kunden in ganz Österreich. Dabei wird er von seiner Schwester Ruth (1980) und ihrem Ehemann Michael (1979) tatkräftig unterstützt. Roland Klauss (1985) gründete 2016 das Unternehmen EnerCharge und entwickelt und produziert dort als technischer Leiter moderne Hochleistungs-Ladetechnik für PKW, LKW und Busse. Katharina Klauss-Morgenstern (1993) ist Informationsdesignerin mit Spezialisierung auf Mediengestaltung.
Das Familienunternehmen steht seit der ersten Stunde für liebevolle und ehrliche Ökostromproduktion.
Die Alpen Adria Energie (AAE) mit dem Sitz in Kärnten wird in fünfter Generation geführt und vereint folgende Kompetenzbereiche unter einem Dach:
1.) Österreichweite Ökostromlieferung an Privat- und Gewerbekunden www.aae.at
Wilfried Johann Klauss, Geschäftsführer
Testsieger in Österreich – nachhaltiger geht es nicht: Die AAE Naturstromprodukte wurden bereits vielfach ausgezeichnet. Erzeugt und gehandelt wird mit Strom aus heimischen Wind-, Wasser- und Sonnenkraftwerken. Bei einer Analyse der Energieunternehmen in ganz Österreich, die von den Umweltorganisationen Greenpeace und Global 2000 und WWF durchgeführt wurde, belegte die AAE Platz eins im Ranking – sowohl in der Zusammensetzung seiner Energiequellen, als auch in Bezug auf die Nachhaltigkeit und das zu einem spitzen Preis.
2.) E-Mobilitätsprodukte, entwickelt und produziert im eigenem Hause
Roland Klauss, Geschäftsführer
Innovation aus Österreich: Vorausdenken heißt Vorrausfahren und das ist das Motto der EnerCharge. Wir denken einen Schritt weiter und bieten Komplettlösungen für E-Parkplätze mit Ladetechnik, Zahlungssystem und Parkverwaltung an. Die Ladesysteme bieten gegenüber anderen Produkten, als erster eins barrierefreien Zahlungssystems an, bei welchem man ohne Mitgliedschaft, Registrierung oder APPs zum Herunterladen ganz einfach mittels Bankomat-, Kredit- oder Debitkarte, wie beim Einkaufen in einem Geschäft, bezahlen kann. Aktuell ist die im Hause entwickelte Produktlösung noch immer einzigartig am Markt und stößt somit auf großes Interesse in ganz Mitteleuropa.
3.) Kraftwerksplanung & Bau www.aae-consulting.at
Wilfried Klauss sen., Geschäftsführer
Wind-, Sonne- und vor allem Wasserkraftwerke sind das Fachgebiet der Entwicklungsabteilung.
- Projektbeurteilung, Projektentwicklung, Finanzierung (Beteiligungsmodelle), Beratung bei Förderansuchen etc.
- Automatisierung von Neuanlagen, Wartung – Revitalisierung – Optimierung von bestehenden Anlagen, Umbau auf moderne Kraftwerkssteuerung, Optimierung der Erzeugung etc.
Ausgezeichnet mit dem Umweltoskar: Neuentwicklungen von Wasserkraftwerken (Strahlablenker, Steuerung für Inselbetrieb, übergeordnetes Wassermanagement)
4.) Kraftwerks- & Stromnetzbetrieb netz.aae.at
Wilfried Klauss sen., Geschäftsführer
Die AAE betreibt heimische Ökostromkraftwerke und regionale Verteilnetze. Die Kraftwerksabteiltung steht für 135 Jahre Erfahrung in der Ökostromerzeugung, Netzbetrieb und verfügt über eigens entwickelte und erprobte Automatisierungs- und Steuerungssoftwaretechnik, sowie eine eigene Ökostromleitwarte.